Der Rheintaler Töfflibueb – wie er sich selber gerne bezeichnet – ist eine Institution im Grand Resort. Seit 44 Jahren ist Renato Wüst fürs leibliche Wohl der Gäste, aber auch der Mitarbeitenden verantwortlich. Unzähligen Feierlichkeiten hat er seinen kulinarischen Stempel aufgedrückt, und ebenfalls eine grosse Zahl von jungen Menschen hat er während der Lehre für «seinen» Beruf – jenen des Kochs – begeistern können.
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« Im Grand Resort erhielt ich immer so viel Narrenfreiheit, dass mir nie langweilig wurde und ich nie wirklich das Bedürfnis verspürte, das Unternehmen zu verlassen.»
«Den jungen Leuten die Freude zu vermitteln und sie für die Leidenschaft des Kochens zu begeistern, das motiviert mich», sagt Wüst. Es sei ihm im Grand Resort auch immer leicht gemacht worden. «Wir haben eine Geschäftsleitung, die uns die entsprechenden Möglichkeiten gibt und freie Hand lässt, vorwärts zu gehen und eigene Ideen zu entwickeln.»
Seine Anfänge im heutigen Grand Resort machte Wüst 1978 als Commis de Cuisine im damaligen Hof Ragaz – der Kaderschmiede für Jungköche. Schnell hat sich der disziplinierte junge Mann vom Commis de Cuisine über den Sous-Chef bis zum 2. Küchenchef hochgearbeitet. Über vier Jahrzehnte ist das her. Heute ist Wüst Executive Chef im Grand Resort – und damit der Chef von einer grossen Brigade.
Weit mehr als 100 Lehrlinge haben bei ihm das Handwerk gelernt. Er selbst hat an namhaften Adressen der Hotellerie sein Können verfeinert, darunter das Burj Al Arab in Dubai und das Peninsula in Hongkong und Bangkok. Mit seinen mehr als 40 Jahren im Unternehmen ist Wüst einer der Treue-Spitzenreiter. «Geplant war das nie – eigentlich wollte ich irgendwann einmal ein eigenes Restaurant eröffnen. Aber ich erhielt hier so viel Narrenfreiheit, dass mir nie langweilig wurde», erzählt Wüst, der zwischen seinen Küchen immer fix mit dem Kickboard unterwegs ist. «Zum Glück brauche ich nicht mehr als vier bis fünf Stunden Schlaf!» Sonst hätte der Tag deutlich zu wenige Stunden.
Job, Ehefrau, Tochter - und eine Reihe ehrenamtlicher Posten: Das alles prägt Renato Wüsts Alltag. Es wird auch nicht weniger, denn Wüst sitzt bereits in der zweiten Legislatur im Gemeinderat von Bad Ragaz. Hier engagiert er sich für «sein» Thema, den Tourismus. Nicht ganz uneigennützig sei dieses Engagement: «Ich möchte in der Pension noch eine Aufgabe haben», betont er. Dass der Terminkalender in naher Zukunft leerer wird, ist also erst einmal nicht abzusehen. Auch nicht, dass Wüst sich einfach so aufs Ruhebänkli setzt.